Hexenturm Idstein

Der Hexenturm ist das älteste erhaltene Baudenkmal und Wahrzeichen von Idstein. Der Hexenturm wurde als Bergfried, seit den neuesten Untersuchungen in 2006 bereits 1170 erbaut und bis 1240 ca. 20m aufgestockt und seit 1900 "Hexenturm" genannt.

HexenturmSeit 1810 hat der Hexenturm seine heutige Form. Davor ist er mehrfach umgebaut worden, und auf alten Stichen sieht man, dass er einmal mit vier Wichhäuschen versehen war. Nachfolgend der Hexenturm aus Idstein in Stichworten:

  • Aussichtsturm bei guter Sicht im Süden bis Frankfurt, im Norden bis in den Westerwald
  • Aussicht nach allen Himmelsrichtungen über die Fenster des Wehrgangs und bester Blick über die Idstein auf der 32 m hohen letzten begehbaren Ebene
  • Nistsitz der Turmfalken, während der Brutzeit bleibt der Turm geschlossen.
  • Gesamthöhe: 42 m
  • 1170 erster Bauabschnitt : untere Trommel ca. 11 m hoch,  Mauerdicke 3,60 m
  • 1240 zweite Bauphase: ca. 9 m
  • 1500 aufwendiges Dach: 24 m hoch mit Wichhäuschen
  • 1723 Entfernung der Wichhäuschen
  • 1810 Reduzierung des steilen Daches auf 7,50 m
  • 2005 – 2007 Hexenturm-Untersuchung durch Archäologen und Bauhistoriker, auch aus Idstein
  • 2008 am 10. Mai große Feier in Idstein: Der Hexenturm wird wieder eröffnet nach den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten.

Hexenturm - Funktion

Der Hexenturm ist als Wachturm für die Stadt Idstein erbaut worden. Zwischen 1449 bis 1779 taten 21 namentlich erwähnte Türmer ihren Dienst und hielten nach feindlichen Fremden, vor allem aber später nach Schadensfeuern  Ausschau. Der Turm wurde durch eine 8m hohe freistehende Leiter mit Handlauf bestiegen werden, erst 1733 wurde der Vorbau mit Walmdach angebaut, durch den man heute den Zugang zum Turm erreicht.  Nachgewiesen ist auch ein mehrmals tägliches Choralblasen durch den Türmer und seine Gesellen.

Hexenturm-Verlies in Idstein

7,20 m tief, Mauerdicke 3,60 m, Zugang über das vergitterte „Angstloch“ ca. 35 x 35 cm

Auch nach eingehenden Untersuchungen ist es nicht klar, ob hier jemals Menschen eingesperrt wurden. Das Verlies wurde im Zuge der Sanierungsarbeiten von 30 qm Schutt befreit. Dieser bestand  aus Bruchsteinen und Bauholz, Haushaltsabfällen, Staub und  Vogelkot.

Der Name "Hexenturm"

Der Name „Hexenturm“ taucht erst um das Jahr 1900 auf, vorher hieß er der „alte Bergfried“.

Die Stadt Idstein veranstaltet regelmäßige Führungen, der Schlüssel zum Turm lässt sich aber auch über die Touristinfo der Stadt Idstein erfragen.

 

Hexenturm früher und heute - ein Vergleich

  • Hexenturm 1910
    Ein Blick auf den Hexenturm und das Schloss, Anfang des letzten Jahrhunderts. Die komplette Zeile der „Alten Burg“ ist noch verputzt.
  • Hexenturm 2008
    Auch hier hat sich der Blick nach so vielen Jahren kaum verändert. Nur der Insider weiß: Das 2008 sanierte Mauerwerk und der Hut des Hexenturms sehen wieder einwandfrei aus, das Fachwerk der alten Burg ist komplett freigelegt.
 

 

*Wichhäuschen ist ein Ausbau der Dachschräge, um Platz für einen Wachposten zu schaffen.